Rentier basteln – Weihnachtsdekoration mit Schnittvorlage
Rentier basteln: So, ich habe es wieder getan. Ich habe Dekoschnulli gemacht. Und schuld ist der Hoizbastla mit seinem Projekt, dem Rentier Murphy. Er baute diese Gruppe Rentiere, welch mir so gut gefielen, dass ich sie einfach nachbauen musste.
Anhand von Bildern habe ich dazu eine Schnittvorlage für die Rentiere gebastelt und konnte auch aus seinen Problemen mit dem Leimholz lernen.
Dieses neigt leider sehr schnell dazu, entlang der Maserung zu brechen und genau das möchte ich bei meinem Exemplar vermeiden.
Nun zu meinem Rentier beziehungsweise meiner Elchente, wie sie meine Frau nennt.
Möchte man das Rentier basteln, wird dafür Leimholz in zwei Stärken und ein etwas dunkleres Leimholz benötigt – ich empfehle Kiefer7Fichte und Buche.
Materialbedarf
- 1x Leimholz Kiefer/Fichte 300 x 600 x 18 mm (Beine zweilagig)
- 1x Leimholz Kiefer/Fichte 400 x 800 x 28 mm (Körper dreilagig)
- 1x Keimholz Buche oder Akazie 250 x 600 x 8 mm (Geweih)
Werkzeugbedarf
- Stich-, Band- oder Dekupiersäge
- Tischbohrmaschine (notfalls auch Akkuschrauber mit Bohrtiefenbegrenzer)
- Schwingschleifer
- Oberfräse
Schnittvorlage „Rentier basteln“ zum Download
Das Schnittmuster kann auf jedem beliebigen Drucker ausgedruckt werden. Die einzelnen Seiten liegen im A4-Format vor und haben somit immer dasselbe Verhältnis zueinander. Wer also ein kleineres Rentier basteln möchte, kann die Seiten auch kleiner ausdrucken.
Die Übertragung auf das Holz kann auf zwei Wegen erfolgen: Wer Frau und Kinder hat, kann sich alle Schnittmuster ausschneiden lassen und dann auf das Holz übertragen. Es ist auch möglich, das ganze Blatt mit Sprühkleber zu befestigen und danach zu sägen.
Sägevorlage: Download
Holz für die Füße vorbereiten
Damit die Füße später nicht entlang der Maserung brechen können, habe ich sie aus zwei Lagen gefertigt und eine Lage um 90° verdreht.
Es macht sich dabei natürlich einfacher die zwei Lagen vorher zu verleimen und anschließend gleich zusammen zu sägen. Dafür werden aus dem Brett 300 x 600 x 18 mm zwei gleiche Quadrate von 300 x 300 mm gesägt und mit der Maserung versetzt verleimt.
Wichtig ist, dass dabei die gesamte Fläche gleichmäßig mit Holzleim bestrichen wird. Ich habe dazu einen Japanspachtel verwendet, macht sich recht gut. Wird zusätzlich darauf geachtet, dass die Wölbungen der Bretter (sind ja selten gerade) mit dem Bauch aufeinander liegen, brauchen sie nur außen gespannt werden und liegen dennoch vollflächig aufeinander.
Rentier basteln: Werden nun die Schnittmuster der Beine übertragen, muss darauf geachtet werden, dass jedes Bein einmal rechts und einmal von links aufgezeichnet wird. Optisch ist es später einfach schöner, wenn die Maserung senkrecht verläuft und da ein Bein später links und eins rechts sitzt, müssen sie natürlich auch dementsprechend gesägt werden.
Rentier-Körper nach Vorlage sägen
Während der Holzleim trocknet, widmen wir uns dem Körper. Damit dieser richtig massiv wird, habe ich ihn aus drei Lagen 28 mm Leimholz gefertigt.
Anders als bei den Füßen, werden die Lagen einzeln gesägt und später verleimt. Die Schnitttiefe wäre für die Stichsäge* doch etwas viel. Mit einer guten Bandsäge sollte es jedoch machbar sein.
Damit ich später keine enorme Schleifarbeit leisten muss, habe ich den Körper nur einmal aufgezeichnet, danach ausgesägt und diesen Zuschnitt als Vorlage für den nächsten Anriss verwendet. Zeichnet sich besser nach als bei einer Papiervorlage.
Gesägt werden kann mit allem, was die Werkstatt hergibt. Bei mir kam die Bandsäge zum Einsatz, es geht aber ebenso mit der Stich- oder Dekupiersäge.
Körper des Rentiers verleimen
Bei solchen Arbeiten nervt mich immer, dass das Holz bei großflächigen Verleimungen gerne verrutscht. Daher habe ich nicht alle drei Lagen gleichzeitig geleimt, sondern erst zwei und danach die dritte aufgesetzt.
Hierbei arbeite ich gerne mit Expressleim. Der zieht schnell an, nach zwei Minuten verrutscht bereits nichts mehr und die dritte Lage kann aufgesetzt werden. Es ist ganz wichtig, dass gerade die Ränder gut verleimt sind, da man diese später sieht. Daher wird direkt am Rand eine Spur Leim aufgetragen. Vollflächig ist nicht nötig. Nötig ist aber alle Schichten so genau wie möglich zu verleimen, das spart später einiges an Schleifarbeit.
Leider ist mir dabei ein Fehler unterlaufen und ich habe vergessen den Schwanz bei den äußeren Lagen zu entfernen. Hierfür sollte man sich bereits nach dem Aussägen der drei Körper einen großen Radius suchen, den Hintern ohne Schwanz verrunden und und den kleinen Stummel absägen.
Ich habe das vergessen und musste nachträglich, und vor allem umständlich, mit der Oberfräse nacharbeiten. Das Ergebnis sieht man erst später am fertigen Rentier.
Beine und Geweih des Rentieres sägen
Den Körper habe ich nun in Ruhe trocknen lassen und mich wieder an die Säge gestellt. Die vier Beine sind kein Problem und schnell erledigt.
Das Geweih ist schon etwas schwerer und hierfür sollte dann doch eine Dekupiersäge oder Bandsäge mit Kurvenblatt genutzt werden. Schafft man damit die vorgegebenen kleinen Radien nicht, ist das aber auch nicht weiter wild.
Das Schnittmuster dient nur als Vorlage und kann ruhig angepasst werden. Wichtig ist dabei wieder erst nur eines an zu zeichnen, zu sägen und danach das zweite zu markieren.
Als Holz habe ich Akazie verwendet, weil meiner Frau die dunkle Farbe gefiel. Empfehlen kann ich es aber nicht. Es ist sehr weich und das Band der Bandsäge fängt schnell an zu flattern, was zu Wellen an der Schnittkante führt. Ein anderer Versuch hat gezeigt, dass sich Leimholz Buche besser eignet, um das Geweih des Rentiers zu basteln
Auf jeden Fall kein Leimholz Kiefer/Fichte verwenden. Dieses bricht sehr schnell und ist daher ungeeignet.
Auf dem Bild sieht man bereits den geänderten Schwanz des Rentieres. So schmal sieht er besser aus, als in den vollen drei Lagen. Gut zu erkennen sind auch die Rillen an den Schnittkanten vom Geweih.
Kanten vom Rentier verrunden
Jetzt darf die Oberfräse zum Einsatz kommen. Der Grundkörper wird mit dem größtmöglichen Radius (Abrundfräser 12,6 mm) verrundet, was problemlos möglich sein sollte. Mit demselben Fräser werden auch die Beine an der Außenseite bearbeitet. An den Innenseiten jedoch nicht komplett, damit sie später bündig am Körper anliegen. Dazu habe ich die Beine in etwa an ihre spätere Position gehalten und an der Unterkante vom Körper markiert. Sollte auf dem zweiten Bild gut zu erkennen sein.
Da das Geweih nur 18 mm stark ist, ist ein verrunden mit einem großen Radius nicht möglich. Ist der Radius des Fräsers größer als die halbe Brettstärke, fehlt bei der zweiten Seite die Anlage für den Anlaufring des Fräsers. Daher für das Geweih einen kleineren Radius (Abrundfräser 6,3 mm) verwenden.
Sind alle Kanten gefräst, wird endlos geschliffen. Wichtig ist, dass am Körper keine Übergänge zwischen den einzelnen Lagen mehr zu sehen sind. Geschliffen habe ich erst grob mit 60er, mit 120 und abschließend mit 240er. Beim groben Schliff können die Radien ruhig noch vergrößert und länger gezogen werden. Je runder alle Radien werden, um so plastischer wirkt das Rentier später.
Rentier basteln: Einzelteile vom Rentier verleimen
Jetzt wird es kompliziert. Denn das Rentier soll ja den Elchtest bestehen und später nicht einfach umkippen. Daher bekommen als erstes die Beine und das Geweih jeweils ein Dübelloch.
Ob 6er oder 8er Dübel verwendet werden, ist egal. Die Dübelverbindung dient nur der Positionierung. Dazu alles in etwa an die spätere Position halten und festlegen, wo die Löcher sitzen sollten. Ein genaues Maß wird nicht benötigt. Nur auf die Bohrtiefe achten und nicht durch das Holz bohren.
Haben die Einzelteile ihr Loch bekommen, wird eine Dübelhilfe benötigt. Diese kleinen Metallteile gibt es in allen passenden Dübelgrößen und damit lassen sich Dübellöcher auf das gegenüberliegende Holz übertragen.
Der erste Fuß wird an der späteren Position ausgerichtet, angedrückt und der Körper erhält an entsprechender Position eine kleine Zentrierung.
Zur besseren Positionierung wird eine rechtwinklige Fläche auf der Werkbank benötigt. Sieht man nun von oben auf das Rentier, sieht es aus, als würde es auf dem Boden stehen und die Beine lassen sich gut ausrichten.
Sind die Beine einer Seite fest verleimt, kommt die zweite Seite dran. Jetzt ist das aufgestellte Brett noch wichtiger. Nur wenn die Beine beim Übertragen des Dübelloches exakt am Brett anliegen, ist garantiert, dass das Rentier später nicht kippelt.
Rentier bauen – Meine Elchente ist fertig
Das war es eigentlich schon und als letzte Behandlung wurde das Rentier geölt. Dabei wird es etwas dunkler und die Holzmaserung kommt gut zum Vorschein. Aber warum eigentlich Elchente? Na ja, ich muss meiner Frau zustimmen und die Kopfform ist wirklich etwas entenartig.
Als Gesamtbild gefällt es mir dennoch. Es ist jedoch sicher nicht das letzte Rentier und beim nächsten Mal werde ich die Schnittvorlage ein wenig anpassen.
Sägevorlage: Download
Bildquellen
- Rentiergruppe von Hoizbastla: Hoizbastla
Viel zu schade als Staubfänger auf dem Dachboden
Ist dir gelungen, einzig ich bleibe beim Hoiz und nicht Holz,….
Welche Abmessungen hat deiner?
Ich wollte es noch ändern, hab es aber wohl vermasselt.
Größe muss ich erst messen, bin aber noch auf Arbeit.
Wollte den Elch nachbauen, ich kenne den Dateityp für die Vorlage nicht und kann diese nicht öffnen. Bitte hilf mir weiter.
Hallo Kaden,
das ist ein komprimierter Ordner mit den Dateien. Diesen lädst du runter, klickst mit der rechten Maustaste drauf und wählst „alle extrahieren“ aus. Dann wirst du nochmal gefragt, wo entpackt werden soll (einfach bestätigen) und schon hast du an derselben Stelle einen weiteren Ordner (heißt auch „vorlage“), den du ganz normal öffnen kannst.
Falls es nicht funktioniert, melde dich ruhig nochmal per Mail.
Gruß Ricc