Test DREMEL® Kreis- und Parallelschneider (678)

Von Riccardo Düring

DREMEL® Kreis- und Parallelschneider (678)

14,95 €
2

Verpackung

1.0/5

Anleitung

5.0/5

Eindruck

5.0/5

Frästest

0.0/5

Kreisschneider

1.0/5

Parallelanschlag

0.0/5

positiv

  • günstig
  • gut verarbeitet

negativ

  • unpraktische Verpackung
  • Fräser zu dünn und lang
  • Fräser drückt sich weg
  • Parallelanschlag schief
  • Prallelanschlag kann nicht gerade angesetzt werden

Mein Dremel 8100 ist klasse und auch die Workstation hat mich in Qualität und Nutzen überzeugt. Daher stand von Anfang an fest, dass noch weiteres Zubehör folgen wird. Als erstes kam nun der DREMEL® Kreis- und Parallelschneider (678)

Die Verpackung – Ich mag sie nicht

Ich mag die Blisterverpackungen nicht! Zum einen der Umweltaspekt, die schleckte Rückgabemöglichkeit und zum anderen das Öffnen. Ohne ein Messer sind sie selten zu öffnen, was schon ein Risiko ist. Dazu dann die scharfen Kanten der Verpackung, an der man sich auch leicht verletzen kann.

Als „Einlagerungsverpackung“ sind sie absolut ungeeignet und müssen daher immer entsorgt werden. Ganz schlimm sind dann die komplett verschweißten. Hier traf alles in voller Härte. Aber gut, man packt das Teil ja nur einmal aus und mein Frust hielt sich in Grenzen.

Einfache aber sinnvolle Anleitung

-entschädigte dann erst mal wieder.

Ein A4-Blatt mit Bildern, die absolut aussagekräftig und verständlich sind. Einmal angesehen, braucht man es sicher nicht nochmal. Alles bestens.

Test Dremel Kreisschneider

Mein erster Eindruck vom Kreis- und Parallelschneider war gut

… und ließ mich wieder etwas lächeln. Saubere Verarbeitung, stabil und der Kreis- und Parallelschneider liegt absolut planparallel auf.

So bin ich es von Dremel gewöhnt.

Test Dremel Kreisschneider

Der erste Frästest ist eine Katastrophe

Nun der praktische Teil.

Vorweg, hier versagte einfach alles. Aber erst noch etwas gutes – die Zentrierspitze vom Kreisschneider hat einen Durchmesser von 3,2mm, was ja der typische Dremel-Spannzangendurchmesser ist und wo sicher jeder einen passenden Bohrer zum Dremel bekommen hat. Des weiteren wird auch ein Fräser (wenn man das so nennen kann) mitgeliefert.

Nur als ich mir den Fräser so ansah, kamen die ersten Zweifel. Gut, scharf ist er absolut aber bei einem Durchmesser von 3,2mm sah er eher wie eine Peitsche aus. Wie soll man mit so einem langen dünnen Ding fräsen? Das kann doch gar nicht funktionieren. Egal, ich spanne ihn erst mal ein.

Laut dem Anleitungsblatt, soll er so eingespannt werden, dass die Spirale etwa 2mm vor der Spannzange beginnt. Gut, mache ich. Dann den Dremel in den Kreisschneider schrauben, Höheneinstellung auf Null und…. Ja, da ging es schon los. Nach Anleitung eingespannt, erreiche ich die Nullstellung nicht. Der Fräser steht bereits 5mm über.

Alles nochmal raus, Fräser bis zum Anschlag in die Spannzange (ich spanne zum Teil schon auf der Spirale) und dann passte es. Der 3,2er Fräser steht nun aber immer noch 32mm raus. Das entspricht 10xD, wie es bei uns Zerspanern heißt. Na holla!

Der Kreisschneider ist ein Eierschneider

Nun der erste Fräsversuch. Dazu habe ich wahllos ein 3,2mm Loch gebohrt, den Kreisschneider auf einen passenden Durchmesser gestellt und los gehts.

Normal sieht man den Fräser und kann ihn auch mal nach einem Anriss einstellen. Hier unmöglich, da man den Fräser-Holz-Kontakt nicht sehen kann. Man fräst also rein nach Gehör. Das Eintauchen ist dabei eine absolute Katastrophe. Gefühlvoll oder mit Anschlag geht das nicht. Man hat nur eine Spannschraube und ist diese gelockert, kann der Dremel machen was er will. Er kippelt seitlich und in der Höhe kann man ihn wahllos anheben oder in Material fallen lassen.

Wie tief ich mit meiner Zustellung bin, sehe ich ja leider nicht. Gut, man hat angezeichnete Markierungen aber die sind eher zum Schätzen gedacht. Die Höhenverstellung hat hiermit versagt.

Test Dremel Kreisschneider

Ebenso versagt hat das Fräsergebnis. Wie erwartet, machte der dünne lange Fräser was er will. Obwohl ich nur 2mm (später nachgemessen)  in weiches Holz gefräst habe, eierte er nur rum. Dementsprechend sah das Ergebnis aus. Eigentlich wollte ich den vollen Ausschnitt machen, ich beließ es aber erst mal dabei. Auch das Kreisschneiden hat versagt.

Der Parallelanschlag kippelt und ist schief

Hierzu wird die Zentrierspitze vom Kreisschneider einfach gegen den Anschlag getauscht. Man beachte dazu das Wort Parallelanschlag. Dazu wäre es schon praktisch, wenn der Anschlag rechtwinklig  auf der Führungsschiene sitzen würde. Aber ok, auch angeschraubt kann man ihn hin und her drücken und in eine rechtwinklige Lage bringen.

Wie gesagt, sieht man den Fräser bei der Arbeit nicht, man muss das Maß also vorher einstellen. Nur wo misst man, wenn auch die Anlagefläche schief und gewölbt ist? Nach Maß arbeiten ist hier fast unmöglich.

Der Fräsversuch lies mich nun endgültig an der Brauchbarkeit zweifeln.

Um eine parallele Nut zu fräsen, setzt man ja meist neben dem Holz an und fräst zum anderen Ende durch. Ich lege den Dremel mit Parallelanschlag am Holz an, setze ihn mit dem Fräser vorm Material auf das Holz und er kippt mir einfach weg. Was ist das? Das ist absolut logisch!

Die Führungsschiene besteht aus einem, nach unten offenen, U-Profil. Dieses kann erst stabil liegen, wenn sich beide „Füße“ vom U auf dem Material befinden. Nur ist der Fräser dann schon ein ganzes Stück im Holz. Beim Austritt aus dem Material hat man das selbe Problem. Kurz bevor der Fräser durch ist, sackt die Führungsschiene ab und der Fräser haut in das Material. Über das Ergebnis der Fräsprobe braucht man daher nicht zu reden. Mit fräsen hat das jedenfalls nichts zu tun.

Fazit DREMEL® Kreis- und Parallelschneider

Definitiv unbrauchbar. Ich weiß auch nicht wann und wo ich den Kreisschneider nochmal verwenden könnte. Eventuell mal, wenn ich Pappe fräsen muss.

Sorry Dremel, das war nichts.