Produkttest Dremel 8100

Von Riccardo Düring

Produkttest Dremel 8100: Inzwischen haben ich schon einige Dremel in meinen Händen gehalten. Aktuell den 8100.

Die Verpackung des Dremel 8100

Optisch recht ansehnlich, wirkt stabil, ist aber nicht wirklich mein Fall. Als Kosmetikgerät wäre die Tasche vielleicht ok aber nicht in der Werkstatt. Sie verschmutzt schnell, es fehlen Halterungen für Gerät sowie Zubehör und eine Tasche stapelt sich auch schlecht im Schrank.

Hier würden mir die Sortierboxen von Dremel deutlich besser gefallen. In Kombination mit den Zubehörboxen ließe sich alles gut verstauen.

Die Bedienungsanleitung

Wie immer dank der Sprachen eine ordentliche Schwarte. Allerdings sind die Infos wirklich umfangreich. Sehr gut gefällt mir die Drehzahlübersicht für alle möglichen Werkzeuge und die Einführung ins dremeln „Erste Schritte“. Auch wenn sich in der Tabelle „Stellungen für ungefähre Drehzahlen“ S.31 ein kleiner Fehler eingeschlichen hat. Die Drehzahl bei Stufe 6 sollten sicher 15000-20000U/min sein und nicht 5000-20000U/min.

Umfangreich sind auch die Bilder. Allein nach denen wäre schon der Anbau von Zubehör möglich. Hilfreich wäre es allerdings wenn die ganzen Buchstaben der Teilebezeichnungen gleich noch beschriftet wären. So muss man immer zwischen Bilder und Beschreibung hin- und herblättern.

Die Handhabung des Dremel 8100 im Test

Die Bedienung ist intuitiv und eigentlich Deppensicher. Ist ja auch nicht viel zu bedienen dran. 🙂

Der Dremel 8100 wirkt auf den ersten Blick ziemlich klobig, greift sich aber ganz gut und ist trotz Akku auch nicht größer oder schwerer als das Kabelgerät meiner Schwiegereltern. Dafür ist der Dremel deutlich leiser. Erst bei voller Drehzahl macht sich ein gewisses Rasseln/Vibrieren bemerkbar. Gehäuseresonanz?

Was mich sehr überrascht hat ist die Akkuleistung. Der Dremel hat enormes Durchhaltevermögen, was man in meinem Test Wie viele Löcher schafft der Dremel 8100? sehen kann. Bei geringer Dauerbelastung bleibt die Betriebstemperatur auch gut im Rahmen. Bei richtigen Schleifarbeiten „schwitzt“ er allerdings schon etwas mehr und es wir unangenehm an der Hand.

Alles in allem, ein Werkzeug mit dem sich sehr gut arbeiten lässt.

Der Dremel 8100 hat allerdings auch kleine Manko, an denen nachgebessert werden sollte.

  • Die EZ Anschlusskappe, mit der man ohne Schlüssel die Spannzange öffnen und schließen kann, sieht auf dem Werbevideo toll aus, ist aber doch sehr hakelig und man benötigt mehr Zeit zum Werkzeugwechsel als mit dem Schlüssel. Ich denke, eine ordentliche Schlüsselhalterung am Gerät wäre effektiver.
  • Li-Akkus haben den großen Vorteil, dass sie bis zum Ende die gleiche Leistung haben. Allerdings ein Nachteil, wenn man nicht weiß wie voll bzw. leer der Akku schon ist. Hier fehlt eindeutig eine LED-Anzeige am Gerät.
  • Der Dremel wird sicher oft an unzugänglichen Stellen benutzt und dadurch mehrfach unterschiedlich gehalten. Zu schnell kann es dabei passieren, dass man den Spindelarretierungsknopf betätigt, was sich mit unschönen Geräuschen bemerkbar macht. Was mir daher fehlt, ist eine Sperre des Spindelerretierungsknopfes bei laufenden Betrieb. Durch den Schiebeschalter darunter wäre diese Sperre sicher leicht umzusetzen.

Das Zubehör überzeugt nicht wirklich

Das mitgelieferte Zubehör ist wirklich etwas fad, allerdings ist der Dremel ein absolutes Multitalent und jeder setzt ihn anders ein. Wem soll man da gerecht werden? Ich denke daher, dass die kleine Basisausstattung in Ordnung geht.

Enorm ist das umfangreiche Angebot an Vorsatzgeräten und Werkzeugen. Hier findet sicher jeder ein ansprechendes Einsatzgebiet.

Geleistet habe ich mir schon die Workstation (220) und das Bohrfutter (4468). Folgen werden sicher noch Parallel- und Kreisschneider (678) und Oberfräsen-Vorsatzgerät (335). Es könnte aber auch noch mehr werden….

Überzeugt haben mich schon die kleinen Schleifringe. Was die abtragen ist fast nicht mehr normal. Hier muss man bei den gröberen wirklich aufpassen, dass nicht mehr weg ist, als man will.

In die Kategorie „ist das echt so gewollt“ fällt dagegen der Präzisionshandgriff. Gut, der Dremel hält sich dadurch bei bestimmten Arbeiten sicher besser, der Griff selbst ist allerdings Meilenweit von Präzision entfernt.

  • Der Griff sitzt am Gerät, als wäre er für ein ganz anderes konstruiert. Formschlüssig sieht anders aus.
  • Die (nennen wir sie mal) Feststellmutter sitzt ebenso unpassend. Von dem ganzen Gewinde greifen vielleicht drei Gänge (was im Prinzip reicht), der Rest ist überflüssig und nimmt eigentlich nur Platz weg, der ein freieres Arbeiten erleichtern würde.

Produkttest Dremel 8100 Fazit:

Der Dremel 8100 ist ein gelungenes Gerät, mir dem es Spaß macht zu arbeiten. Lautstärke, Gewicht, Leistung und Akkuleistung überzeugen und es ist eine Freude damit zu arbeiten. Sicher können noch kleine technische Verbesserungen eingefügt werden, aber diese beeinflussen nicht wirklich die Arbeitsleistung. Diese Verbesserungen betreffen Zubehör und technische Ausstattung