Case Modding – Rechner mit integriertem Verstärker und Subwoofer

Von Riccardo Düring

Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer

Rechner, 5.1-Verstärker und Bassbox in einem

Hier möchte ich mal ein etwas älteres Projekt von mir vorstellen:

In meinem Partyraum steht als Musikanlage ein Rechner (alle Lieder auf einem Server im Haus) und eine kleine 5.1 Anlage. Da der Partyraum eine kleine Küche hat, steht in einer Ecke ein Tiefkühlschrank und darauf ist mein Rechnerplatz. Neben dem Tiefkühlschrank steht der Rechner auf dem Boden, der Monitor steht auf einer Wandhalterung und auf dem Tiefkühler sind dann Tastatur, Maus, Verstärker und kleine Bassbox untergebracht. So eine Belagerung und so ein Strippengewirr ist natürlich was für mich 🙂

Der Plan sah also vor ein Gehäuse zu bauen, in dem der Rechner, der Verstärker und die Bassbox untergebracht sind und welches genau auf den Tiefkühler passt. Vom Nachbar habe ich irgendwann mal ein paar Platten von seinem alten Wasserbett bekommen. Diese waren groß genug und kamen hier zum Einsatz….

Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Als erstes habe ich die Bretter zugesägt.

Beim Grundmaß richtete ich mich nach dem Tiefkühler und kam auf 51cm x 51cm. Bei der Höhe richtete ich mich nach der Bassbox um auf etwa das gleiche Volumen wie bei der originalen Box zu kommen.

Nachdem das Grundmaß stand, habe ich getüftelt, wie ich alles unter bekomme. Sah ganz gut aus, ich musste nachher aber doch etwas umplanen. Habe es aber hin bekommen und die Bretter fürs Innenleben der Bassbox zugesägt.

Auf dem letzten Bild sieht man also die Probeaufstellung

Um den Rechner ordentlich einzubauen,habe ich einen Teil des Rechnergehäuses genutzt. Also Flex raus und was vom Rechnergehäuse übrig blieb, sieht man auf dem ersten Bild. Dazu die passende Aussparung gesägt und das Teil passte perfekt rein.

Um erst mal etwas Halt zu bekommen, habe ich als nächstes die vier Außenbretter verdübelt und verklebt.

Dazu muss ich sagen, dass die Platten aus komischen Material waren. Ich vermute mal gepresste verklebte Pappe. Auf jeden Fall war kein Schrauben möglich. Selbst bei der kleinsten Schraube platzten die Platten auseinander. Dennoch waren sie sehr stabil und absolut nicht zu biegen. Da mir die Mittel fehlen um exakt verdeckt zu dübeln, habe ich mich für eine einfachere Variante entschieden.

Mit einem Spanngurt habe ich alle Platten zusammengezogen und auf der Grundplatte ausgerichtet. Nun konnte ich von außen bohren und auch gleich die Dübel von außen rein stecken.Danach habe ich alles wieder zerlegt und mit Silikon verklebt. Da die Platten auf einer Seite eine Lackschicht haben, hatte ich Bedenken, dass Holzleim richtig hält.

Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer
Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Als nächstes kam ein Ausschnitt für den Verstärker rein und ich habe die kleineren Teile für die Box zugesägt. Die Platten habe ich dann (wie den Rahmen) gebohrt, verklebt und gedübelt.

Bei der Box ist es ganz wichtig, dass sie absolut luftdicht ist. Sonst entsteht bei jedem Kick ein Pfeifgeräusch. Also alle Ecken nochmal mit Silikon ausfugen.

Um für ausreichend Lüftung zu sorgen und eventuell auch mal ans Innenleben zu gelangen, habe ich den Deckel offen gestaltet. Dazu habe ich mir alle Löcher zum Dübeln angerissen und rundherum (mit gleichem Abstand) ein Loch über dem Board ausgesägt. Die Bassbox musste ja luftdicht verklebt sein, also ein späteres öffnen wird nicht mehr möglich sein.

Leider musste ich später feststellen, dass die Aussparung nicht reicht um das Board raus zu bekommen und musste sie nochmals vergrößern.

Den Deckel habe ich also gebohrt und um das ganze zu fixieren einige Dübel rein gesteckt. Natürlich konnte das Loch nicht so offen bleiben und ich entschied mich einen weiteren Deckel (mit Lüftungsabstand) aufzubauen. Um diesen zu verschrauben habe ich in allen Ecken Löcher für Gewindestangen gebohrt und unter den Deckel Bleche mit aufgeschweißter Mutter verschraubt und verklebt. Darf ja nichts klappern. (letztes Bild). Den weiteren Aufbau sieht man später.

Den Boden habe ich ebenso vorbereitet, aber diesen gleich verklebt.

Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer
Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Der erste Probeeinbau und Testlauf waren ok. Nun ging es mir noch darum das Strippengewirr außerhalb etwas zu minimieren. Deshalb wollte ich die Soundkarte nicht mehr von außen an den Verstärker anschließen, sondern von innen. Dazu habe ich zwei alte Cinchkabel zerschnitten und direkt auf der Soundkarte verlötet. Kurzer Test: Bestanden.

Des weiteren wollte ich nur noch einen Stromanschluss und Lichtschalter um alles richtig vom Strom zu trennen. Also habe ich die Kaltgerätebuchse aus dem Netzteil ausgebaut und in die Blende vom Rechner gesetzt. Von dort aus geht’s dann zum Lichtschalter (Serie um Rechner und Verstärker getrennt schalten zu können) und zu den beiden Verbrauchern. Die Anschlusskabel habe ich jeweils verlötet und mit Schrumpfschlauch isoliert.

Am nächsten Tag ging es dann an die staubigen Sachen. Als erstes wurden alle Dübellöcher und schadhaften Stellen (Folgen vom flatternden Exzenterschleifer) gespachtelt und geschliffen. Das Ganze habe ich insgesamt dreimal wiederholt.

Zum Schleifen kam dann ein Schwingschleifer zum Einsatz. Laut Handhabung schätze ich mal Aldi drittes Regal unten rechts. Scheinbar zweimal runtergesetzt, weil ihn auch für 7,49€ keiner kaufen wollte :o) Zum Spachtel schleifen ging’s aber. Die feineren Schleifarbeiten habe ich dann lieber per Hand gemacht.Nachdem alles gut glatt war, kam eine Schicht Grundierung drauf, dann wurde nochmal leicht geschliffen und wieder Grundierung gesprüht. Beim zweiten mal war ich mit der Optik zufrieden.

Nun Farbe! Silber metallic / Felgenlack sollte es sein und wurde es auch. Nach zwei Schichten noch der Klarlack. Immer ordentlich drauf damit und kurz vorm Laufen aufhören. Läuft es doch mal (kann ja passieren) kommt Schwiegervater mit seinem 1000er Schleifpapier und fängt an zu zaubern.

Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer
Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer Der abschließende Deckel darf natürlich nicht nur einfach aufliegen, der soll schon was besonderes werden.. Edelstahl ist immer was besonderes und passt so gut zu schwarz. Also beschlossen!Zur Bearbeitung vom Deckel brauche ich ja nichts weiter zu schreiben. Zugesägt, vier Löcher gebohrt, geschliffen und lackiert.Nun die Verschraubung. Dazu habe ich mir Halbkugeln aus VA gedreht und ein Gewinde reingeschnitten. Gewindestangen gibt es günstig im Baumarkt, also nur noch auf die passende Länge schneiden und einschrauben. Als Abstandshalter zwischen Rechnergehäuse und Deckel kommt wieder VA zum Einsatz. Diese Teile (Bild 3) hatte ich noch aus einer alten „Produktion“ von mir liegen. Den eigentlichen Sinn der Teile kann ich ja irgendwann mal erläutern.

Vielleicht kennt jemand auch sowas.Zum Abschluss also nur noch alles übereinander und leicht verschrauben.

Wenn ich mir das ganze jetzt so betrachte, werde ich es wohl nochmal auseinander nehmen und neu lackieren. Ich denke, komplett schwarz sieht einfach besser aus. Es sei denn, ein Airbrusher zaubert mir da ein Logo drauf, damit es nicht mehr so nackig aussieht.

Dann waren da noch zum Anfang meine Bedenken die Bassbox könnte alles zum Rasseln bringen. Aber nein, die komischen gepressten Platten sind so stabil, dass man selbst beim Handauflegen nichts merkt. Also absolut optimal.Wer etwas aufgepasst hat, entdeckt leider noch zwei Mankos. Zum einen müssen die Lautsprecher noch im Gehäuse angeschlossen werden und zum anderen fehlt der Taster um den Rechner zu starten. Dazu liegen momentan die entsprechenden Kabel außerhalb, werden aber noch richtig mit einem Taster eingebaut.

Casemodding PC mit Verstärker und Subwoofer

[amazon_link asins=’3746065682,B01L1TDSUM,B07MDY914L,B07DM1VX9K,B00N2QYP50′ template=’Rahmen‘ store=’i08c0-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’0d53285e-0922-42a6-bc83-457c3bee5f7c‘]